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Wie Public Cloud die IT-Ausgaben von Unternehmen grundlegend verändert

Wie Public Cloud die IT-Ausgaben von Unternehmen verändert
15.11.2018
Cloud

Mit dem Einsatz von Public-Cloud-Diensten verändert sich die Kostenstruktur der IT-Ausgaben maßgeblich. Aktuell handelt es sich bei etwa einem Viertel der IT-Ausgaben um Kapitalkosten. Die Nutzung der Public Cloud reduziert diesen Anteil deutlich, immerhin werden Infrastruktur, Server usw. nicht mehr selbst gekauft, sondern gemietet.


Wie sich die Kostenstruktur tatsächlich ändert, untersuchen wir anhand des Total-Cost-of-Ownership Ansatzes (TCO). Als Grundlage dienen u.a. die TCO-Kalkulatoren der Public Cloud Provider Microsoft (https://www.tco.microsoft.com/) und Amazon (https://awstcocalculator.com/)

Wie verändern sich die Kosten auf Ebene einer einzelnen Applikation?

Um die Auswirkungen von Public Cloud auf einzelne Anwendungen zu verstehen, arbeiten wir mit einem Beispiel.

Bei unserer exemplarischen Applikation handelt es sich um ein klassisch installiertes  CRM-System mit mittlerer Komplexität. Der Betrieb erfolgt auf sechs Servern mittlerer Leistungsklasse und ist ausschließlich auf IaaS-Basis möglich, d.h. wir setzen keine PaaS- oder SaaS-Dienste ein. Das System wird durchgängig betrieben.

Folgende Kosten sind dabei zu berücksichtigen:

  • Hardware: Sämtliche Kosten für Geräte und technische Infrastruktur wie z. B. Server, Netzwerk-Equipment, Kabel.
  • Software: Neben Lizenzkosten und jährlichen Wartungskosten des Softwareherstellers müssen Applikationslizenzen und allgemeine Plattformlizenzen (z. B. Netzwerklizenzen) betrachtet werden.
  • Externe Dienste: Kosten für extern bezogene Leistungen.
  • Gebäude: Kosten für den Unterhalt und Betrieb des Data-Centers.
  • Personalkosten: Personalkosten für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Applikation.

Welche Kosten ändern sich durch die Public Cloud?

Bei einer Umstellung unserer Applikation von On Premises zum Cloud-Betrieb ergeben sich folgende Veränderungen in den anfallenden Kosten:

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Lediglich durch die Nutzung externer Cloud-Computing-Ressourcen werden im Bereich der Hardware neue Kosten erzeugt. Dafür wird bei Software, externen Diensten, Gebäuden und Personal Kosten kräftig gespart.

Wie sind diese Änderungen zu bewerten?

Bewertet man jede dieser Veränderungen monetär – natürlich unter Berücksichtigung eines angemessenen mehrjährigen Betrachtungszeitraums, müssen auch die Projekt-/Initialkosten sowie die anfallenden Laufkosten, Reinvestitionen etc. berücksichtigt werden.

Exemplarisch wurden Werte des Microsoft TCO-Rechners für unsere Applikation mit ihren insgesamt sechs Servern ausgefüllt. (Achtung! Eine solche Betrachtung ist mit Vorsicht zu genießen, da die Darstellung für die Public Cloud seitens des Anbieters mitunter positiver ausfällt als sie bei neutraler Betrachtung ist.)

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Unter Einbeziehung der Projektkosten in Höhe von 50.000€ können wir jetzt die Differenz zwischen den Gesamtkosten und dem Gesamtnutzen ermitteln: Unsere Berechnung zeigt, dass sich das CRM-System bei den eingetragenen Werten bereits im zweiten Jahr amortisiert und das Unternehmen Kosten in Höhe von insgesamt 38.559 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren einspart. (Unberücksichtigt in dieser Berechnungsmethode sind Zahlungseingänge und Ausgänge, Mittelabfluss, Zins- sowie bilanzielle Effekte.)


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Wie verändern sich die Kosten dann erst auf Ebene der kompletten IT-Landschaft?

Denken wir jetzt nicht nur über das Auslagern einer einzelnen Applikation, sondern aller im Unternehmen betriebenen Applikationen in die Public Cloud nach:

Entsprechend teilt sich unser Budget wie folgt auf die Abteilungen und zugeordneten Fachbereiche auf:


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Public Cloud ändert die IT-Organisation von Unternehmen grundlegend

Die Einführung von Public Cloud-Diensten verändert die klassischen Aufgaben der IT-Organisation und sorgt damit für eine völlige Neuordnung der IT-Landschaft in deutschen Unternehmen. (Lesen Sie dazu unseren Blogbeitrag „Wie die Public Cloud die IT-Organisation von Unternehmen grundlegend verändert“.) Diese organisatorischen Veränderungen liegen der Ermittlung eines neuen Budgets zu Grunde:


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Aufseiten der klassischen IT-Organisation entstehen damit Einsparungen in Höhe von 29 % bzw. von 4,5 Millionen Euro.


Welche Kosten fallen für die Nutzung der Public Cloud-Dienste an?

In unseren Einsparungen sind die anfallenden Ausgaben gegenüber dem Public Cloud-Anbieter allerdings noch nicht enthalten. Die Höhe dieser Ausgaben lassen sich ohne einen konkreten Anwendungsfall auch nur schwer abschätzen. Verschiedene Studien gehen von Gesamteinsparungen zwischen 23 % und 50% aus. Dabei ist anhand der Studien nicht ersichtlich, auf welche Kostenarten sich die Einsparungen beziehen.

Um für unsere Beispielrechnung einen Richtwert zu den Public-Cloud-Kosten zu ermitteln, wurden in den TCO-Rechnern von Microsoft und Amazon jeweils Data-Center-Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro eingetragen.


Diese Berechnungen bergen einen hohen Unsicherheitsfaktor. Daher wird zum Maximalwert von 1,4 Millionen Euro ein Unsicherheitsfaktor von 50 % addiert. Die Public-Cloud-Kosten werden daher im Folgenden mit 2,1 Millionen Euro angesetzt.


(Nicht weiter betrachtet werden Einsparungen bei der Nutzung von PaaS und SaaS. Diese Kosten müssen jeweils einer detaillierten Einzelfallbetrachtung unterzogen werden.)


On Premises oder Public Cloud: Wo lohnt sich der Betrieb der IT-Landschaft?

Betrachtet man nun alle Kosten, Einsparungen und das zugrunde gelegte Budget ergeben, wird eindeutig klar, dass sich eine Umstellung auf Public Cloud auszahlt:

Für ein durchschnittliches deutsches Unternehmen, wie es hier untersucht wurde, sind jährliche Einsparungen von ca. 2,4 Millionen Euro möglich.

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Kosten sparen dank Public Cloud – Empfehlung mit Einschränkungen

Natürlich beruht unsere Rechnung auf einfachen Annahmen. Spezifische Einsparungen müssen für jeden einzelnen Fall betrachtet werden.


Zusätzlich müssen den dargestellten Kosten drei weitere Posten hinzugerechnet werden – die Ausgaben für eine Transition vom eigenem Rechenzentrum in die Public Cloud, die Auflösung des Data-Centers sowie notwendige Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter.


Neuere Umfragen von Gartner stellen dazu die Einsparungen in Bezug auf Public Cloud deutlich differenzierter dar und weisen auf das Risiko einer Kostenerhöhung hin.

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Verfasst von

Christoph Bäckeralf
Christoph Bäckeralf
Experte für Cloud & Managed Services