SAP Sapphire 2025
Transformation als Mindset begreifen
Die SAP Sapphire 2025 in Madrid war weit mehr als ein Branchentreffen – sie war ein beeindruckender Beleg dafür, wie konsequent SAP seine Vision einer intelligenten, cloudbasierten Unternehmenswelt weiterentwickelt. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Eindrücke des Events aus unserer Sicht geteilt – mit einem Fokus auf die strategischen Neuerungen und ihren konkreten Nutzen für Unternehmen.
1. Die Business Suite wird zum Ordnungsprinzip der Digitalen Transformation
SAP hat erneut unterstrichen, dass RISE with SAP und GROW with SAP der Ausgangspunkt für die Transformation sind. Die Business Suite von SAP ist dabei als durchgängiges Konzept zu verstehen: ein integriertes Zusammenspiel von Cloud-ERP, Line of Business Lösungen, branchenspezifischen Anwendungen und der SAP Business Technology Platform. Dieses Modell verspricht nicht nur mehr Effizienz, sondern bringt Ordnung in fragmentierte IT-Landschaften.
Besonders GROW with SAP wurde spürbar weiterentwickelt – etwa durch das neue, nutzerbasierte Lizenzmodell, das Unternehmen einen deutlich einfacheren Einstieg in Cloud ERP ermöglicht. RISE hingegen wächst in die Tiefe und wird mit bewährten Tools wie Signavio, LeanIX oder SAP Cloud ALM kombiniert. Damit wird klar: die ERP-Transformation ist längst kein reines IT-Projekt mehr, sondern das strategische Rückgrat kontinuierlicher unternehmerischer Weiterentwicklung.
2. Datenzentralisierung wird Realität – mit der Business Data Cloud
Mit der Vorstellung der SAP Business Data Cloud setzt SAP einen neuen Standard im Umgang mit Unternehmensdaten. Was früher oft in Datensilos, Excel-Tabellen oder manuellen Schnittstellen verloren ging, wird heute in einer offenen, harmonisierten Datenarchitektur zusammengeführt. Die Business Data Cloud basiert auf SAP Datasphere und ermöglicht erstmals eine einheitliche Sicht auf operative und analytische Daten – sowohl aus SAP-Systemen als auch aus Drittquellen (Non-SAP).
Was das bedeutet? Unternehmen können beispielsweise Vertriebszahlen, Lagerbestände und Marktprognosen in Echtzeit miteinander verknüpfen, um fundiertere Entscheidungen zu treffen. Die semantische Konsistenz der Datenmodelle sorgt dafür, dass Analysen nicht nur schneller, sondern auch vertrauenswürdiger werden. In Kombination mit Integrationen zu Cloud-Partnern wie Google Cloud oder Databricks entsteht eine offene, aber sichere Datenbasis, auf der sich zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufbauen lassen.
3. SAP Joule: Von der KI-Spielerei zum produktiven Agenten im Alltag
Künstliche Intelligenz war zweifellos eines der dominierenden Themen der Sapphire – und SAP hat hier mit Joule einen bemerkenswerten Schritt gemacht. Statt KI als Add-on zu begreifen, integriert SAP sie nahtlos in den Arbeitsalltag. Besonders im Fokus stehen dabei die neuen Joule AI Agents, die nicht nur Fragen aller Art beantworten, sondern eigenständig Aufgaben übernehmen, Entscheidungen vorbereiten und Prozesse anstoßen.
Im Experience Center bestand die Möglichkeit, konkrete Use Cases live zu erleben: Joule analysiert vertriebliche Kundenbedarfe, erstellt Angebotsvorschläge und passt Preise dynamisch an. In der Produktion erkennt die KI drohende Lieferengpässe, schlägt Alternativen vor und koordiniert die Nachschubplanung. Selbst im HR-Bereich analysiert Joule Skill Gaps und schlägt individuelle Weiterbildungsmaßnahmen vor.
Das Entscheidende: Joule ist nicht abstrakt, sondern konkret – integriert, domänenspezifisch sowie jederzeit und überall einsetzbar. Unternehmen, die KI ernsthaft einsetzen wollen, finden hier kein leeres Versprechen, sondern ein funktionierendes Werkzeug, welches sich stets weiterentwickelt, um mit echten Innovationen direkte Mehrwerte für Nutzer zu schaffen. Bereits jetzt sind über 1.600 Skills bereits verfügbar, die über 80 Prozent der meistfrequentierten Nutzertransaktionen abbilden.
4. Branchenlösungen mit Tiefgang – und Kundenerfolge, die überzeugen
SAP hat auf der Sapphire erneut betont, dass Branchen-Know-how der Schlüssel zur erfolgreichen Digitalisierung ist. Entsprechend präsentierten sich zahlreiche Line-of-Business-Lösungen, die exakt auf branchenspezifische Herausforderungen zugeschnitten sind – von Life Sciences über Konsumgüter bis hin zu diskreter Fertigung. Dabei geht es nicht nur um technologische Finesse, sondern um Prozesse, die regulatorisch sicher, operativ realistisch und zugleich innovationsfähig sind.
Besonders greifbar wurde das durch die präsentierten Erfolgsgeschichten. Ob BASF, das mit RISE eine globale Prozessharmonisierung realisiert, oder Siemens Healthineers, welches durch die Integration von Produktions- und Finanzdaten seine Innovationszyklen verkürzen konnte. Die angeführten Beispiele zeigten deutlich, dass die Transformation nicht nur möglich ist, sondern bereits stattfindet. Mit klaren Zielen, skalierbaren Ansätzen und echtem Mehrwert.
5. Der Dreiklang aus Cloud, Daten und KI als Zukunftsmodell
Die Transformation ist kein abstraktes Zukunftsprojekt mehr. Sie ist konkret, real und hat bereits begonnen. Und sie basiert auf einem klaren Dreiklang: Cloudifizierung, zentrale Datenhaltung und intelligente Prozessautomatisierung durch KI.
RISE with SAP und GROW with SAP schaffen mit der SAP Business Suite die technische Grundlage, die Business Data Cloud liefert die Datenbasis, und Joule sorgt dafür, dass daraus intelligente, automatisierte Handlungen werden. Unternehmen, die diese drei Elemente konsequent kombinieren, schaffen eine Plattform für kontinuierliche Innovation – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße.
Was sich durch alle Themen der Sapphire 2025 zog, war ein deutlich spürbarer Appell: Unternehmen müssen sich von der Vorstellung verabschieden, Transformation als einmaliges Projekt zu begreifen. SAP selbst lebt mit seiner strategischen Ausrichtung auf Cloud, Business Data und KI eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung – und erwartet dieses Mindset auch von seinen Kund:innen. Wer langfristig erfolgreich bleiben will, muss lernen, sich agil an technologische Fortschritte, neue Geschäftsmodelle und regelmäßige Software-Updates anzupassen. Das erfordert nicht nur IT-Ressourcen, sondern vor allem kulturelle Offenheit und Veränderungsbereitschaft.
Ein besonderes Highlight war in diesem Zusammenhang der Auftritt von Jürgen Klopp. Der ehemalige Star-Trainer sprach über Leadership, Zusammenarbeit und Vertrauen – und zeigte eindrucksvoll, dass Spitzenleistung nur dann möglich ist, wenn sich Teams gemeinsam weiterentwickeln und sich gegenseitig besser machen wollen. Genau dieses Prinzip gilt auch für Unternehmen im Wandel: Transformation beginnt nicht bei der Technologie, sondern bei der Haltung.