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SAP Group Reporting: Neue Features im Fokus

Transparenz, Reporting-Qualität und Closing Speed steigen

SAP Group Reporting: Weiterentwicklungen der Finanzplattform
30.11.2023
Cloud
Digitale Transformation
SAP
Finance

Die Finanzfunktion steht vor der Herausforderung, die digitale Transformation von überwiegend retrospektivem Rechnungswesen zu "Intelligent Finance" zu bewältigen. Dass dieses Unterfangen kein kurzer Sprint mit maximalem Puls ist, sondern eher einem Langstreckenlauf mit langem Durchhaltevermögen ähnelt, zeigen erste Implementierungsprojekte. Auch der Hersteller SAP selbst nimmt sich die Zeit, um sein strategisches Produkt mit gezielten Entwicklungen auf künftig steigende Anforderungen im Konzernberichtswesen einzustellen.

SAP Group Reporting: Neue Features im Fokus

In einem modernen Rechnungswesen-Umfeld müssen transaktionale, teilmanuelle Prozessketten zunehmend automatisiert werden. Daten müssen ganzheitlicher und granularer analysiert werden, folglich kontinuierlich und prospektiv statt periodisch und retrospektiv. Auch interne und externe Informations-, Steuerungs- und Prognosebedarfe steigen stetig. Dies erfordert einen durchgängigen Record-to-Report-Prozess. Zudem gewinnen Non-Financial-Informationen stetig an Bedeutung und müssen sich schnell beziehungsweise passgenau integrieren lassen. Die Konsolidierung wird dabei Teil der ERP-Prozesse und verliert künftig sein „Silo-Dasein“ am Ende des Finanzprozesses.

 

Man muss nicht Technologieexpert:in sein, um die Akronyme SAP S/4HANA, ACDOCA und Universal Journal in einen Zusammenhang mit „SAP-minded“ Finance-Ansätzen bringen zu können. Expert:innen aus dem Bereich Konzernrechnungswesen kennen zudem den Stellenwert der ACDUCU-Tabelle und die Verwendung von Ledgern zur schnittstellenfreien Erzeugung von konsolidierten Abschlüssen im IST-Reporting und dem Budget. Dieses Wissen wird aus heutiger Sicht in Unternehmen mit SAP ERP Strategie noch lange von Bedeutung sein, denn die SAP hat die Entwicklung seiner Finance Legacy Tools eingestellt und konzentriert die gesamte Entwicklungspower auf den Bereich SAP S/4HANA Finance for Group Reporting.

DE_Abbildung 1 Überblick zu entscheidenden Roadmal Items

Die SAP Group Reporting Data Collection App bekommt ein Job Enrichment

Die Schnittstelle zur Non-SAP-Außenwelt wird weitergehend ertüchtigt und wird künftig über vordesignte Formulare nicht nur Finanzdaten, sondern beispielsweise auch Non-Financial-Informationen aus dem Kontext ESG integrieren können.  
Laut Roadmap bekommt das Cloud-native Tool „GRDC“ ab Q1-2024 zudem eine neue Upload-Funktion „Add“, mit der die Integration von Massendaten stark beschleunigt werden kann. Dieses Ansinnen wird durch aufgeräumte Logfiles und eine bessere Unterstützung von Konsistenzchecks für die Kontierungsebene OC (manuelle Korrekturen), für die es bisher keine ausreichenden Prüfungen gab, ermöglicht.

 

Group Reporting Preparation Ledger: Neue Features vertiefen die Integration mit Accounting

Für den bereits seit dem Release 2022 verfügbaren Konsolidierungsvorbereitungsledger werden künftig für die Abschlusserstellung benötigte Stammdaten mittels intelligenter Ableitungsregeln bereits in die ERP Tabelle ACDOCA verfügbar sein. Im Gegensatz zum klassischen Integrationsansatz werden diese Daten, wie Kons-Unit, Segmentzugehörigkeit oder FS Item, bereits vor der Übergabe in die Tabelle ACDOCU sichtbar sein. Dieses ermöglicht einen „Accounting Group View“, ohne dass Konsolidierungsroutinen gestartet werden müssen. Journal Postings können auf granularer Ebene vor der aggregierten Übergabe in die Konso-Tabelle zielgenauer abgesetzt werden, wodurch unter anderem eine vollständige Segmentberichterstattung vorbereitet wird. Dies umfasst zusätzliche Buchhaltungsstandardfelder wie Anlagenklasse, Geschäftsvorgangstyp oder Belegart sowie benutzerdefinierte Felder, beispielsweise aus dem Geschäftskontext. Für SAP S/4HANA-On-Premise-Kund:innen werden auch CO-PA-generierte Felder unterstützt.

 

DE_Abbildung 2 Unterschied klassische Datenintegration und Group Preperation Ledger

Review Booklet App: Das Reporting Instrument für das Standard-Berichtswesen

Die Review Booklet App wird künftig die Quelle der Wahrheit im integrierten Finance-Plattform-Umfeld für Controlling und Accounting sein. Die Fiori-Anwendung wird ab Q3-2024 durch standardisierte Formate und pre-defined Content noch gezielter an die Reporting-Bedürfnisse der Fachabteilungen angepasst. Vorjahresvergleiche und unterschiedliche Analyse-Views (z.B. MTD, QTD und YTD), unterschiedliche Fremdwährungsdarstellungen sind dann „built-in“. Zudem sind verschiedene organisationale Hierarchien (z.B. Profit Center und Segmente) mit Drillthrough-Funktionen nativ an Bord.

  

Analytical Snapshots App für das Continuous Accounting

Ab Q4-2024 können Power User mit der Snapshot-Funktion jederzeit historische Stände „einfrieren“ und anderen Anwendern zur Verfügung stellen, ohne das Daten per E-Mail kommuniziert werden müssen. Durch den Vergleich von verschiedenen historischen Ständen kann eine tiefergehende Analyse im Hinblick auf die Auswirkung von Updated Data betrieben werden. Die Reports können dafür um entsprechende Snapshot Vergleichsspalten erweitert werden. Möglich wird dies, indem dem Datenmodell eine dezidierte Reporting-ID hinzugefügt wird.

Die SAP arbeitet konsequent daran, ihre strategische Finance Platform Group Reporting mit gezielten Weiterentwicklungen an die Bedürfnisse von Controlling und Accounting im Hinblick auf Transparenz, Analysetiefe, Speed und „Reporting-Konvergenz“ anzupassen. Sowohl Cloud-Anwender:innen als auch On-Premise-Nutzer:innen, werden von den neue Features profitieren können. Voraussetzung ist indes, dass das Datenmodell im ERP als Quelle der Finanzinformationen bereits auf die steigenden Anforderungen im integrierten Rechnungswesen eingestellt wird.

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Verfasst von

Martin Wünsch
Prof. Dr. Martin Wünsch
Experte für SAP S/4HANA Transformation & Finance